Vorweg: Der Gewerbeverein Bornheim Mitte e.V. respektiert die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Bornheim als Ausdruck einer legitimierten politischen Willensbildung. Auch enthalten wir uns qua Vereinsselbstverständnis jeglicher politischen Beurteilung. Gleichzeitig setzt der Verein aber voraus, dass den Entscheidungsträgern daran gelegen ist, alle diejenigen Akteure und Gruppen zu hören, deren Alltag und Arbeitsleben wesentlich von dieser Entscheidung betroffen sind. Wir begrüßen daher ausdrücklich, dass die Parkraumbewirtschaftung explizit als zu evaluierender Modellversuch gestartet wurde und nehmen im Hinblick auf eine solche Evaluation gerne die Gelegenheit wahr, uns mit diesem Papier zur aktuellen Situation und den damit verbundenen Vor- und Nachteilen des Bewohnerparkens zu äußern.
Zusammenfassung
Der Gewerbeverein Bornheim-Mitte e.V. ist bereit, das Konzept des Bewohnerparkens anzunehmen und in seinen für den Stadtteil positiven Auswirkungen produktiv zu unterstützen. Wir sehen aber auch die Gefahr, dass mit der derzeit starren Auslegung des Konzeptes das Kind quasi mit dem Bade ausgeschüttet wird: im Kern eine gute Idee, die Lebensqualität durch Reduzierung unnötigen PKW-Verkehrs zu entlasten, in der Durchführung aber an den wirklichen Bedürfnissen eines gut durchmischten und funktionierenden Stadtteiles vorbeigeplant.
Unser Vorschlag
So schlagen wir vor, allen in Bornheim Beschäftigten, die vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen bereit sind, ein durch die Stadt gefördertes Jobticket anzubieten. Dies darf nicht länger ein Privileg großer Unternehmen sein. Ein weiterer Kernpunkt des Positionspapiers ist die Mahnung des Vereins, die derzeitig sehr strikte Vergabe von Ausnahmegenehmigungen anhand der Erfahrungen der ersten Phase noch einmal neu zu fassen. Es hat sich gezeigt, dass vor allem kleinere Betriebe und Ladengeschäfte ohne eigene Stellplätze Schwierigkeiten haben, ihren geregelten Betriebsablauf aufrecht zu erhalten. Wir warnen davor, dass zuallererst die kleinen, inhabergeführten Geschäfte abwandern werden und das Quartier damit über kurz oder lang zunehmend uninteressanter wird.